Ruderalpflanzen im Frühling – Der Blick nach unten

Wer in Mittel-Nord- oder Westeuropa lebt, kennt den dichten Gräserbewuchs fast über das ganze Jahr. Allerdings: Auch Irland wird in den Gebirgen im Winter braun.

Im März stelle ich fest, dass lokale Gräser zur Zeit kaum mit dem Wachstumstempo von anderen Ruderalpflanzen mithalten können. Auch die Artenzahl der Gräser scheint nicht sehr groß zu sein. O.K., werfen wir heute einen Blick auf Brachflächen in der Nachbarschaft. Hier eine auch uns bekannte Pflanze:
Ruderalpflanzen II
Brachflächen in der Stadt sind gleichzeitig Anziehungspunkte für wilden Müll. Das Nährstoffangebot dürfte mehr als ausreichend sein. Zumal in der Nähe Gemüse gezogen und dementsprechend Dünger verwendet wird. Trotzdem an dieser Stelle noch kein Gras:
Ruderalpflanzen III
Oder hier ein kleines Polster, links und rechts ist noch tiefster Winter. Nur vertrocknete Halme:
Ruderalpflanzen IV
Das hier ist vor unserer Eingangstür. Klee macht sich auf Kosten der Grasbedeckung breit:
Ruderalpflanzen V
Und noch eine Blume, die es mitunter als Pflasterritzen-Bewohner schafft:
Ruderalpflanzen

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3 Antworten to “Ruderalpflanzen im Frühling – Der Blick nach unten”

  1. Lothar und Barbara Says:

    Hallo Ihr Lieben,

    noch eine Idee wegen dem Gras…
    bei uns gibt es eine lange landwirtschaftliche Großviehtradition. Das hat zur Folge, dass schon seit Jahrhunderten, wenn nicht noch länger Grasarten bei uns heimisch sind, die mehrjährig bzw. ausdauernd sind.
    Das Gras bei Euch scheint sich jedes Jahr komplett zurückzuziehen und erst im nächsten Frühjahr recht spät wieder erneut auszutreiben.
    Diese Gräser gibt es zwar bei uns auch, sie sind aber zugunsten der perennierenden Gräser (die auch den Winter über nach der letzten Mahd grün bleiben…) stark in den Hintergrund getreten.
    Wie sieht es denn mit den „Rasenflächen“ im öffentlichen und privten Raum aus, sind die auch oberirdisch abgestorben – dann sehe ich eine Marktlücke für Samen-Import wintergrüner Gräser aus Deutschland…(wenn da bloß nicht das Gespenst der Florenverfälschung wäre…)

    Gruß
    Lothar

  2. surin2sayan Says:

    Das könnte die richtige Gewichtung sein. Langer Dauerfrost, oder wiederkehrender Bodenfrost, plus trockene Perioden und die Eigenheiten des Grases. Es zieht sich vollständig zurück während des Winters. Und benötigt mindestens soviel Zeit im Frühling, wie bei einer frischen Aussaat. Angelegte Rasenflächen werden von lediglich einer Art dominiert (grobe Einschätzung). Bei uns ist es immer eine Mischung. Auch trittfest ist es nicht besonders.
    Dann bleibt die große Frage: Hat das fehlende Großvieh, nur wenige Gegenden haben extensive Weidewirtschaft, dazu geführt, dass die Gräserarten in Korea eher einen ursprünglichen Zustand wider geben. Ich muss unbedingt mal solche Weideflächen sehen. Es gibt sie.

  3. gitte Says:

    ich freue mich über die genauen naturbeobachtungen. danke.

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