So nah und immer verpasst. Endlich ein aussagekräftiges Modell einer japanischen Festung in Korea von 1592-1598. Und ausgerechnet die Imrang-Burg, die gar nicht ausgeschildert ist. Die Steinstrukturen sind noch heute zu sehen, aber nur für den, der weiß, wo sie zu finden sind. Imrang gehört zu Gijang, was wiederum zu Busan gehört. Und im Gijang Cultural Center am Stadtrand gibt es das Modell schon eine Weile. Im Grunde sind es zwei Modelle, hier ist der Höhenteil mit dem Turm des Generals. Unten am Strand war ebenfalls eine weitläufige Anlage, die jetzt vom Küstenort Imrang überbaut ist.
Unten lag eine komplex angelegte Siedlung mit Verteidigungsmauern. 1592 am Anfang des Imjinkriegs waren auf dem Land die Musketen der Japaner die ausschlaggebende Waffe – die Koreaner hatten vorwiegend Pfeile und Bogenschützen. Hier sieht man gut die vielen Schießscharten, die den Vorteil ausspielten. Obwohl die Koreaner die besseren Kanonen hatten, wussten sie nicht, diese gezielt einzusetzen. Das klappte aber bei der koreanischen Marine, wobei die Japaner fast immer im Hintertreffen waren. Aber an der koreanischen Ostküste spielte das die ganzen Jahre keine Rolle, denn der Seekrieg fand vorwiegend im Südwesten statt.
Die zugrundeliegenden Karten aus einer Ausstellung im Gijang Cultural Center:
Info am Modell:
Das Gebäude:
Und noch eine Skizze:
Gijang war auch aus einem anderen Grund als Militärsicherung interessant. Hier war ein Zentrum der Keramikherstellung, viele Handwerker wurden nach Japan zwangsverschleppt. Die hochgehandelten Produkte basierten auch auf den zahlreichen Ausgangsgesteinen:
Eine Darstellung der Arbeit am Brennofen: